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Bretagneurlaub 2002


So hat es in unserem Urlaub ausgesehen.

Also Meer, Wind, Wellen und noch viel mehr, worüber ich hier auf dieser Seite berichten will.

Wir waren in der Bretagne. Genauer in La Baule am äußersten südlichen Rand der Bretagne. Das ist eine Kleinstadt, die an einer langgestreckten Bucht am Atlantik liegt. Die ganze Stadt wirkt wie ein einziger großer Park, so reich ist sie mit Bäumen bepflanzt.

Aufgrund ihres milden Klimas ist sie zu einem der mondänsten Badeorte in der Bretagne aufgestiegen. Es gibt dort an der kilometerlangen Uferpromenade viele Hotels, Apartmenthäuser und sogar zwei Spielcasinos.

Küstenpanorama von La Baule

Auch in der Bretagne waren im Oktober keine Badehosen mehr drin. Das Wetter war da so ähnlich wie es hier auch ist. Wir hatten einfach Glück, das es nur nachts geregnet hat. Am Tage schien die Sonne, aber es war kühl und sehr windig. Das hat uns aber gar nichts ausgemacht, wie man auf diesem Bild gut erkennen kann.

Am Strand

  •  Für alle, die noch mehr über La Baule wissen wollen habe ich hier den Link zur Homepage des Tourismusbüros der Stadt: La Baule


Die Bretagne hat aber noch andere Seiten zu bieten als Meer und Strand. Auf dem "Grünen Reiseführer Bretagne" von Michelin steht: "Lassen sie sich einfangen vom Rauschen des Meeres, von der frische der aufschäumenden Brandung und der salzhaltigen Luft, von den reizvollen Fischerdörfern und den romantischen kleinen Buchten. Das Landesinnere wartet mit friedvollen weiten Heidelandschaften, kleinen Kirchen und unzähligen, von Legenden umwobenen Megalithen auf."
Genau das war es, was mich eigentlich bewogen hat, hierher zu fahren. Ich wollte die Vielfalt einer nach Jahrtausenden zählenden Kulturlandschaften kennenlernen, auch wenn man in einer Wochen davon nur einen kleinen Ausschnitt sehen kann.

Eine der oben in dem Klappentext bereits erwähnten Megalithstätten ist in Carnac, einem kleinen Städtchen weiter im Westen an der Südküste der Bretagne, wo es aus mehreren tausend großen senkrecht aufgestellten Steinen bestehende Alleen gibt. Diese tonnenschweren Steine wurden von den prähistorischen Baumeistern dieser Alleen über weite Strecken herangeschafft und hier in mehreren genau parallel ausgerichteten Reihen aufgestellt. Es gibt hier insgesam drei dieser kilometerlangen Menhiralleen, von denen aber nur noch ein kleiner Teil für die Öffentlichkeit zugänglich ist, da sie zu sehr unter dem Touristenansturm gelitten haben. Niemand kann erklären, warum diese Alleen von den steinzeitlichen Menschen der sogenannten Megalithkultur errichtet wurden. Es gibt nur eine Menge Vermutungen und Spekulationen.
Sie sind jedenfalls ein faszinierender Anblick.

Ein Blick in die Menhirallee

Die größten dieser Steine sollen bis zu fünf Meter hoch sein. Wohlgemerkt der gesamte Stein inklusive des Teiles, der in die Erde eingegraben ist. Was für eine Leistung unter den damaligen Verhältnissen.

Die Kinder in der Allee

Einen noch faszinierenderen Anblick bietet der Beginn der Alle.
Sie beginnt mit einem Steinkreis von ungefähr 100 m Durchmesser, in dem im Laufe der Zeit ein wirklich malerisches Dorf entstanden ist. Der noch fast vollständige Steinkreis kreuzt die engen Gassen und bildet an manchen Stellen auch die Grundstücksgrenzen. Man kann ihn auf einem Weg fast ganz abgehen, sogar über private Höfe und Gärten. Bei dem etwas nebligen und schummerigen Wetter an diesem Tag bekam man wirklich den Eindruck das sich das ganze Dorf mit diesem merlinschem Bannkreis gegen die feindliche Welt schützen wollte.

Weiter Informationen:

  •  Die deutschsprachige Webseite der Stadt Carnac

  •  Eine Bildergalerie über die Funde rund um Carnac.

  •  Der Versuch einer Erklärung des Rätsels der Megalithe.

  •  Eine Seite zum Monument von Stonehenge, das auch zu diesem Kulturkreis gehört.


In Carnac kann man ein sogenanntes "ArcheOscope", in dem in einer Kombination aus Kino, Skulpturen und einer dreidimensionalen Lasershow der Versuch gewagt wird, den Besuchern die Steinalleen vor allem in ihrer philosophischen Dimension für unsere heutige Zeit näher zu bringen, besuchen.

Die malerische Altstadt von Auray rund um das Hafenbecken

Den Tag ließen wir mit einem Abendessen in einer der regionstypischen Creperien, einer wirklich kleine Gaststätte, wo man praktisch beinahe im Wohnzimmer der Besitzer aß, in dem malerischen Auray, der regionalen Kreisstadt, oder jedenfalls dem was in Frankreich dem entspricht, und einem kurzen Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt hinunter zum Hafenbecken ausklingen. Ein schönes Ende eines schönen Tages.

Die Creperie in Auray

Auray liegt am Beginn der Langen Trichtermündung des kleinen Flusses Loch und somit also nicht direkt am Atlantik. Die Stadt ist deshalb heute wegen ihrer geschützten Lage ein beliebter Hafen vor allem für die Freizeitschifffahrt. Doch auch die Berufsfischerei hat hier noch eine feste Heimstadt.



Einer der reizvollen Nachbarorte von La Baule ist Le Croisic.

Der Hafen von Le Croisic

Die Mole in Le Croisic

Le Croisic ist eine Stadt Stadt, in der man den Eindruck bekommen kann als ob gleich Jim Hawkins und John Silver aus der Tür der nächsten Schankwirtschaft kämen um mit ihrem Schoner zur Suche nach der Schatzinsel aufzubrechen.
Doch nicht nur. Die moderne Fischhandelshalle am Hafen, einige Hotelneubauten an der Peripherie der Stadt und vor allem das Meeresaqurium sind Zeichen genug dafür, das die Stadt natürlich auch im Hier und Jetzt lebt.
Die Hafeneinfahrt wird von einem Leuchtturm an der Spitze einer langen Mole bewacht. Dahinter liegen dicht gedrängt die Fischerboote an der Pier vor der Silhouette der Stadt. In ihren romantischen Winkeln und engen Gassen merkt man dieser geschäftigen kleinen Stadt nichts mehr von der Katastrophe an, die sie vor einigen Jahren ereilte, als der Öltanker Erika vor der bretonischen Küste sank und die Strände und Klippen um Le Croisic von der Ölpest heimgesucht wurden.


Die Steilküste in der Umgebung von Le Croisic

Unser Auto bei den Klippen

Hier, an den Klippen rund um Le Coisic, haben wir eine kleine Rast gemacht und unseren Proviant, den wir immer dabei hatten, gegessen. Dabei pfiff uns der Wind ganz schön heftig um die Ohren. In der hoch aufschäumenden Brandung schwammen Möwen und tauchten nach an den Felsen zerschellten Muscheln. Das sie dabei nicht selbst zerschmettert wurden grenzte fast an ein Wunder.


An einen der darauffolgenden Tage entschlossen wir uns, die größte Stadt in der Region zu erkunden. Aus dem Reiseführer wusste ich bereits einiges und deshalb stand mein Ziel schon fest. Es war der Bereich des Hafens mit seinen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen.

Die Loirebrücke bei Saint Nazaire

Das ist die Loirebrücke von Saint Nazaire. Ein überaus beeindruckendes Bauwerk. Es hat mich so gereizt, dass ich unbedingt einmal darüber fahren musste, nur so aus Spaß.
In dieser Hafenstadt an der Loiremündung gibt es die größte Werft für Kreuzfahrtschiffe weltweit. "Alstom Chantiers de l'Atlantique", heute "STX France S.A.". Der Standort in der weiten Trichtermündung der Loire ist dafür einfach optimal und der Atlantik, das Fahrwasser für die Riesen, liegt vor der Haustür.

Ein Blick auf dei Werft

Zu dieser Zeit wurde dort wieder an einem neuen Superlativ, der "Queen Mary 2", gearbeitet. Sie ist das zur Zeit größte und luxuriöseste Kreuzfahrtschiff aller Zeiten. Gleichzeitig wird natürlich mal wieder ein neuer Geschwindigkeitsrekord angestrebt. Den will man mit einer neuen Antriebstechnologie erreichen. Das Schiff wird mit 4 Common Rail Diesel Motoren und 2 Gasturbinen ausgestattet, die ausschließlich zur Elektrizitätserzeugung genutzt werden. Somit sind sie natürlich kleiner und leichter als herkömmliche Schiffsdiesel. Der eigentliche Antrieb erfolgt dann mittels außenbords unter dem Kiel angebrachten Propellergondeln, in denen Elektromotoren die Schiffsschrauben direkt antreiben. Vier solcher Propellergondeln werden unter dem Heck des Schiffes angebracht, wovon zwei um 360° schwenkbar sind. Das Schiff hat somit keine Ruder im herkömmlichen Sinn mehr. Durch Regulierung der Drehzahl und durch das Schwenken der Propellergondeln wird das Schiff manövriert.

Propellergondeln

Die Werft in Saint Nazaire war damals eine von weltweit zwei Werften, die diese Technologie beherrschten.
Über das Tourismusbüro von Saint Nazaire bot die Werft geführte Besichtigungen zu im Bau befindlichen Schiffen an. Außerdem gibt es eine Beobachtungsplattform und natürlich Webcams.

Segmentbauweise

Die Schiffe werden in der Werft in der sogenannten Segmentbauweise zusammengesetzt, bei der bereits vollständig vorgefertigte Segmente, wie hier ein Teil der Aufbauten mit der Brücke, in den Rohbaukörper eingefügt werden. Das beschleunigt den Bau enorm, da gleichzeitig mehrere Teile des Schiffes parrallel erstellt und auch eingebaut werden können.
Diese Bilder sind aus dem Internet. Es war schon recht spät am Abend, als wir in Saint Nazaire das Schiff suchten. Wir konnten es auch nur von sehr weit weg vom U-Boot-Bunker aus sehen, da die Führungen leider alle ausgebucht waren. Somit waren keine Fotos möglich.

Als zweites wichtiges wirtschaftliches Standbein in der Region wurde vor einigen Jahren in Saint Nazaire ein Airbuswerk angesiedelt. In dem Werk im Industriepark am Rande des Hafenviertels arbeiten 2300 Beschäftigte. Hier werden Komponenten der Flugzeugzellen für Airbus A320 und A 340 gebaut, die anschließend mit Transportflugzeugen vom Typ "Beluga" nach Hamburg zur Endfertigung geflogen werden.

Eine weitere Attraktion der Stadt ist mit einem eher dunklen Kapitel ihrer Geschichte verbunden und der Hauptgrund dafür, das sie vor mehr als 57 Jahren fast vollständig zerstört wurde. Ich meine den von der deutschen Marine im 2. Weltkrieg erbauten U-Boot-Bunker. Ich habe ihn weiter oben schon einmal kurz erwähnt.

Die Bunkeranlage

Im Museum für Stadtgeschichte, hier "Ecomusée" genannt, kann man die Bilder von Saint Nazaire, die vor und nach den Angriffen auf den Bunker entstanden, ansehen. Der Anblick des kilometerbreiten Areals rund um die Bunkeranlage, in dem keine Stein mehr auf dem anderen stand, ja das zum größten Teil zum reinen Trichterfeld geworden war, muss real noch viel schockierender gewesen sein als er auf den Fotos schon wirkt. Das einzige Bauwerk, das den wütenden Angriffen scheinbar unbeschadet widerstand, war der Bunker.
In einer Stadt, die so zu leiden hatte, ist es keine Wunder, das sie den Grund für ihr Leiden möglichst schnell los werden wollte. Also versuchte man nach dem Ende des Krieges verzweifelt den Bunker zu sprengen. Doch das Ergebnis war ernüchternd. Bis auf ein paar oberflächliche Absplitterungen können die Sprengmeister nichts erreichen, schon gar nicht die Standfestigkeit des Gebäudes erschüttern.
Heute hat sich die Stadt, die rund um den Bunker wieder erstanden ist, mit diesem Mal arrangiert und nutzt es auf ihre Weise.
Das städtische Touritikbüro betreibt in ihm seinen Informationspavillon mit zentralem Kartenverkauf für die verschiedenen touristischen Attraktionen. Einige dieser Attraktionen befinden sich sogar direkt im Bunker. Auch die Werft "Alstom Chantiers de l'Atlantique" nutzt die Räumlichkeiten des Bunkers z.B. als Konferenzräume. Auf seinem Dach befinden sich verschiedene Aussichtsplattformen. Nicht zuletzt ist natürlich auch der Bunker selbst eine Attraktion.
Zwei der Attraktionen möchte ich hier noch kurz besonders erwähnen. Die erste wäre das U-Boot "Espadon". Dieses ehemalige U-Boot der französichen Marine liegt fest verteut in der ehemaligen Ausfahrtschleuse des Bunkers und kann besichtigt werden. Zum anderen wäre da das "Centre International des Paquebots Escal'Atlantic", ein in den Bunker hineingebautes Kreuzfahrtschiff, auf dem man während einer Führung die große Zeit der Kreuzschifffahrt in einer multimedialen Show erleben kann. Beide Höhepunkte haben wir besucht und ich muss sagen, die Fahrt nach Saint Nazaire hat sich schon für jeden einzelnen davon gelohnt.
Natürlich haben wir dieses Programm in Saint Nazaire nicht an einem Tag geschafft. Aber auch 2 Tage waren dafür gut angelegt.

Hier nun noch einige interessante Links zur Stadt:



Das ist ein Bild unseres Feriendomizils. In dem Gebäude das direkt hinter dem Pavillon am Pool steht, von dem man nur noch einen Teil der Balustrade und der Balkone sieht, haben wir gewohnt.

Unsere Ferienresidenz

Es ist von der Webseite der Ferienparkkette. Diesen Blickwinkel hatte man nur aus dem Gebäude, in dem die Angestellten der Anlage wohnten und dort war für Gäste kein Zutritt. Außerdem war natürlich zu der Zeit, in der wir dort waren, es war im Oktober, der Pool nicht mehr gefüllt.


La Baule kann man finden, wenn man auf "Sommer", in der Karte auf "Vendeé / Loiretal -Atlantik" und dann auf den Namen der Stadt klickt.

Nun will ich meinen "kleinen" Bericht über unseren kurzen Urlaub am Atlantik abschließen. Irgendwann kommt leider immer ein Ende. Unser Urlaub endete schon nach genau einer Woche. Wir mussten wieder mühsam unsere Sachen im Auto verstauen (hart an der Belastungsgrenze) und die Kinder "verschnüren" und dann ging es ab auf die lange, am Vorabend recherchierte, fast mautfreie Heimfahrt. Aber nicht ohne noch einmal über die langgestreckte Uferpromenade zu fahren und vom Meer Abschied zu nehmen.

La Baules Uferpromenade

Als letztes bleiben die Erinnerungen an eine schöne Woche und die Bilder, die sich in das Gedächtnis einprägen und die man immer wieder zurückrufen möchte.Die Möwen ziehen weiter ihre Kreise über der Bucht. Vielleicht kehren wir auch mal wieder hierher zurück. Es gibt noch viel zu entdecken.

Zum Schluss wieder ein paar der unvermeidlichen Linktipps:

  •  Eine Seite mit einer Menge Links zur Bretagne.

  •  Die sehr umfangreiche französiche Seite Bretagne.com.

  •  Wissenswertes zur Bretagne gibt es auch bei Wikipedia.

Eine kleine Übersichtskarte


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